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Treffen in Riga
12.04.2007


Die Staatspräsidenten von sieben EU-Mitgliedsländern trafen sich am 10. April zu einer zweitägigen informellen Konferenz in der lettischen Hauptstadt Riga. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Zukunft Europas. Es war das vierte Treffen dieser Art. An der Begegnung nahmen neben Lettlands Präsidentin Vaira Vike-Freiberga und dem deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler, die Staatsoberhäupter von Portugal, Finnland, Italien, Ungarn, Österreich und Polen teil.
 
Hände schütteln konnte Horst Köhler aber nicht, jedenfalls nicht protokollarisch korrekt mit seiner Rechten. So mussten sich selbst die Präsidentinnen in der Runde, Vaira Vike-Freiberga und Tarja Halonen (Finnland), mit Köhlers linken Hand zufriedengeben. Denn der Bundespräsident ließ sich noch kurz vor der Reise nach Lettland an der rechten Hand operieren. Eine Sehnenverkürzung plagte zuvor das deutsche Staatsoberhaupt.

Der operative Eingriff ließ Köhler aber nicht davon abhalten, seine Aufgaben in Lettland wahrzunehmen und auf die veränderte Rolle Europas in der Welt aufmerksam zu machen. Schließlich sei Europa ein globaler Akteur.  "Europas Zukunft" und "Leben in Europa und in der Welt" waren die Themen dreier Arbeitssitzungen im Rigaer Schloß. Dort diskutierte man konzentriert über die Zukunft der Europäischen Union.

"Die Welt ist im Übergang zu einer neuen Ordnung", sagte Bundespräsident Horst Köhler mit Blick auf die Globalisierung. Um die Chancen zu nutzen, sei es wichtig zu erkennen, wie sehr heute alle Staaten der Welt, arme wie reiche, wechselseitig aufeinander angewiesen seien: "Man kann nicht das Bild einer friedlichen Welt in einem globalisierten Zeitalter zeichnen, ohne verschiedene Religionen und Kulturen zu respektieren. Und dafür ist es zuallererst notwendig, einander zuzuhören",  so Köhler in Riga.

Die in der lettischen Hansestadt versammelten Staatsoberhäupter waren sich einig: das Modell Europa ist ein gutes Modell. Es kombiniert individuelle Verantwortung und sozialen Ausgleich mit Marktvielfalt. Doch für den Bundespräsidenten ist auch der Blick über die europäischen Grenzen hinaus wichtig: Wenn Europa das Prinzip der sozialen Gerechtigkeit nur innerhalb der eigenen Grenzen verwirkliche, aber nach draußen, etwa gegenüber Afrika, doppelte Standards anwende, dann werde Europa sein Potenzial, in der Welt eine Kraft zum Kraft zum Guten zu sein, nicht erschließen können.



 
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