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Lettland: US-Frackinggas als Alternative
03.05.2014


Förderturm vor einem GebirgeLettland erhält sein Erdgas ausschließlich aus Russland. Sollte sich der Ukraine-Konflikt weiter verschärfen, könnte Gasprom den Hahn abdrehen. Dann wäre ein Großteil lettischer Wohnungen nicht mehr beheizbar, auch die Stromversorgung wäre gefährdet. Daher sucht die lettische Regierung nach Alternativen. Eine solche könnte aus den USA kommen. Die lettische Ministerpräsidentin Laimdota Straujuma begab sich vom 28.4. bis 2.5.2014 mit 15 lettischen Unternehmern nach Washington. Die Regierungschefin traf unter anderen US-Energieminister Ernest Moniz. Straujuma wünscht den Import von Flüssiggas. Dies verschafft dem ökologisch umstrittenen Fracking eine neue Absatzmöglichkeit.

Schiefergasbohrung im US-Staat Wyoming, Foto: Wikimedia Commons

 

Ukraine-Krise ist günstig für den Fracking-Boom

Straujuma hält US-Gaslieferungen innerhalb von zwei Jahren für möglich. Dafür müsste Lettland ein Ostsee-Terminal für Flüssiggas bauen. Die US-Lieferanten sind auf solche Exporte ebenfalls noch nicht vorbereitet. Die Amerikaner zeigen allerdings Interesse. "Die Unternehmer, die ich traf, präsentierten mir ihre Vorschläge und ich kann sagen, dass ihre angebotenen Gaspreise mit jenen konkurrenzfähig sind, für welche Russland derzeit Lettland mit Gas beliefert", sagte Straujuma am 2.5.2014 in einem Interview mit dem Lettischen Radio. Ein möglicher Gasimport aus den USA stimme sie hoffnungsvoll. Die vollständige Abhängigkeit von russischem Erdgas motiviert, nach neuen Lieferanten Ausschau zu halten. Die Regierungschefin glaubt, dass ein Gasexport aus den USA zur EU "ein gutes Signal an Russland wäre". Es zeige, dass Europa alternative Möglichkeiten hat. Das verlautbarte die Webseite der Lettischen Staatskanzlei am 30.4.2014. US-Energieminister Moniz wollte allerdings keine Zusagen machen. Seine Regierung könne unternehmerische Entscheidungen nicht beeinflussen. Lettland müsse sich selbst um einen Vertrag mit der Privatwirtschaft bemühen. Die USA befinden sich seit einigen Jahren im Fracking-Boom. Die Öl- und Gasförderer pressen Wasser und Chemikalien in den Boden. Dies erzeugt Risse im Untergrund. Fossile Brennstoffe, die bislang in der Erde verblieben, werden so förderbar. Nun benötigen die Lieferanten neue Absatzmärkte. Umweltschützer kritisieren das Verfahren. Es verschmutze das Trinkwasser und könne Erdbeben auslösen. Doch die Ukraine-Krise verschafft dem Fracking neues Interesse. Auch Angela Merkel hält solche US-Lieferungen für eine "Option", um die Abhängigkeit von russischen Lieferungen zu verringern. Dies meldete Reuters am 21.3.2014.

Teich mit dunklem Wasser

Fracking-Abwasser, Foto: Joshua Doubek auf Wikimedia Commons, Lizenz

Die USA als Lettlands verlässlichster Verbündeter

Die lettische Delegation besprach weitere wirtschaftspolitische Themen mit den Gastgebern. Die Letten hoffen auf Handel und Investitionen mit dem transatlantischen Partner. Straujuma wünscht eine langfristige NATO-Präsenz in Lettland. Im Gespräch mit Biden bedankte sie sich für die militärische Unterstützung. Die USA seien "Lettlands verlässlichster Verbündeter und wesentlichster strategischer Partner". Biden begrüßte seinerseits die Absicht der lettischen Regierung, die Militärausgaben bis 2020 zu steigern. Dann soll der Anteil zwei Prozent vom Bruttoinlandprodukt betragen.

 

Weiterer LP-Artikel zum Thema:

US-Soldaten nehmen an Manövern in Lettland teil – Ex-Verteidigungsminister Artis Pabriks beklagt militärisches Zaudern der Deutschen

 

Externe Linkhinweise:

foxnews.com: GOP lawmakers urge administration to counter Russia by boosting gas exports

reuters.com: Merkel says U.S. shale gas might help Europe diversify energy

mk.gov.lv: L.Straujuma ar Dž.Baidenu vienojas par droš?bas priorit?t?m

lsm.lv: Straujuma: Tuv?kajos gados Latvija var?tu s?kt g?zes importu no ASV




 
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